THE NIGHTINGALES (GB) + support GLORY DEAD (A)
Muss man eine wegweisende Band überhaupt noch stilistisch einordnen? Sie waren – neben THE FALL – John Peels Lieblingsband. „Ihre Auftritte werden helfen uns daran zu erinnern, wie exzellent sie wirklich sind“, ermahnte John Peel gerne seine Zuhörer. „Wenn wir erst weit genug weg sind von den 80ern, um auf diese Epoche realistisch zurückblicken zu können, werden wir merken, dass viele andere, viel bekanntere Bands nur Scharlatane waren.“ Die NIGHTINGALES aus Birmingham um Sänger Robert Lloyd und Gitarrist Alan Apperleys schrieben bereits als PREFECTS anno 1977 Punkgeschichte, bevor sie als NIGHTINGALES bis 1986 den Post-Punk (mit)definierten. Nervöse Gitarren, ein rumpelndes Schlagzeug und dennoch ein Händchen für fetzigen Britpop. Wunderbare Musik zwischen eben THE FALL und CAPTAIN BEEFHEART. (Ox) Von Fans liebevoll „‘Gales“ genannt veröffentlichten die NIGHTINGALES bis zu ihrer Auflösung 1988. Drei Alben und ein Handvoll brillanter Singles, die der damals maßgebliche „New Musical Express“ regelmäßig in den Rang der „Single der Woche“ erhob, Neben ihrer Experimentierlust und instrumentaler Kompetenz überzeugte die höchst englisch idiosynkratische Band stets durch die Bandbreite ihrer Einflüsse: Krautrock, Weirdo-Rockabilly, obskurer 60s-Pop und im 1986er Meisterwerk „In The Good Old Country Way“ – nomen est omen – Country & Western. Einzig konstantes Mitglied der Band blieb dabei Sänger Robert Lloyd, dessen häufig metaphernreiche, an anderer Stelle dafür derb realistische Stream-of-Conciousness-Texte bereits in mehreren Lyrikbänden veröffentlicht wurden. Live bringt er diese Lyrics flüsternd und schreiend, krächzend und heulend mit so viel Bühnenpräsenz zum Besten, dass er dabei häufig geradezu beängstigend wirkt. Seit ihrer Wiedervereinigung 2004 erwiesen sich die Nightingales als produktiver denn je zuvor: fünf Studio- und zwei Livealben, sechs 7inch-Singles und zwei 10inch-EP´s erreichten seitdem die wachsende Fangemeinde. In der aktuellen Besetzung finden sich nun Robert Lloyd, James Smith, Ex-VIOLET VIOLET Mitglied Fliss Kitson am Schlagzeug und Andreas Schmid am Bass. Letzterer wurde im schwäbischen Scheer im FAUST-Studio von Kraurocklegende JOCHEN IRMLER rekrutiert, wo die Alben „No Love Lost“ 2012, "For Fuck's Sake" 2014 + "Mind Over Matter" 2015 entstanden. Sie wurden eingeladen, verschiedene Festivals in Europa und den Staaten zu spielen, darunter Glastonbury und SXSW. „Let’s Think About Living“ war „Single of the Week“ auf BBC 6 und weiterhin erhalten sie regelmäßig begeisterte Kritiken für ihre Platten und Live-Shows. Die Band wird in England einige Shows mit einer kompletten UK- und Europa-Tournee spielen, um ihr nächstes Album anzukündigen und kommt für 2 Shows nach Österreich. (Ebensee und ?...äh...Wien)
Glory Dead ist eine Hardrockband aus Ebensee, welche eine erdige Mischung aus Doom Metal, 70s- Hard-, sowie Stoner Rock aufweist, wobei stilistische Bezeichnungen dem Sound aber nur wenig gerecht werden. Der Spirit der Rock -Ära ist hier vor allem Live nicht zu überhören, denn den Jungs scheinen Bands wie Black Sabbath und Pentagram schon in die Wiege gelegt worden zu sein. Ob nun Posing, Sound, wie auch die Stücke an sich, alles ist in Glory Deads Musik richtig platziert und so merkt man, dass die Band nicht nur Spaß am Spielen hat sondern sich auch voll und ganz mit dem eigenen Schaffen identifiziert.