STÜNGÖ (A)
Älter, vielleicht weiser, aber keinesfalls weniger bissig, singt er sich mit seiner unverwechselbaren Charakterstimme durch die Befindlichkeiten und Situationen des Alltags. Befreit von den üblichen Rasta-Klischees und World Music-Plattitüden schreibt er sich die Seele frei, erzählt im breiten Dialekt von selbst ernannten Heilern, Waidmännern und notorischen Weltverbesserern. Ja, selbst dem allerorten grassierenden Anti-Aging-Boom wird heldenhaft die Stirn geboten, im männlichen Zwiegespräch werden die Zeichen der Zeit selbstkritisch und augenzwinkernd erörtert. Kurzgeschichten in Songform, mal autobiographisch, mal gut hineingedacht, der Reggae als solides Transportmittel. Aber dass er auch ganz anders kann beweist er am aktuellen Tonträger in bisher ungewohnter Manier ebenfalls: Die alte oder wiedergefundene Liebe spielen genauso ihre Rolle wie das mystisch anmutende Brauchtum des Salzkammergutes, oder die Erwartungen und Wünsche an eine hoffentlich nicht zu ferne, bessere Zukunft. Stüngö - vielleicht sich nicht neu erfindend, aber wahrscheinlich „at it´s best“!