SLIM CESSNA'S AUTO CLUB (USA)  - Kino Ebensee SLIM CESSNA'S AUTO CLUB (USA)  - Kino Ebensee
  • CINEROCK LIVE
Sa, 01.07.23 20:30 Uhr

SLIM CESSNA'S AUTO CLUB (USA)

Wenn im Zusammenhang mit SLIM CESSNA’S AUTO CLUB Namen wie William Faulkner, Cormac McCarthy und vor allem Jim Thompson fallen, weiß man bereits bei den ersten Klängen, den ersten Worten des Albums: Yeah, da ist was dran.

Seit 30 Jahren sind SLIM CESSNA und sein AUTO CLUB aktiv, „The Commandments According To SCAC“ ist der achte reguläre Longplayer, daneben gibt es mindestens noch einmal die gleiche Anzahl an ergänzenden Veröffentlichungen (die „Anniversary“-Serie u.a.). Zuvor war Cessna bei THE DENVER GENTLEMEN aktiv. Dort eine Zeitlang an der Seite von David Eugene Edwards. Scheint eine fruchtbare Begegnung gewesen zu sein, denn beide Musiker bewegten sich mit ihren jeweiligen Bands in eine ähnliche Richtung. Düsterer, obsessiver alternativer Country Rock in enger Verbindung mit einer ganz eigenen, geisterhaften Vision von Americana. Unwirtliche Städte, karge Wüsten, staubige Highways und jede Menge opake Mythen im Angesicht der Apokalypse. Die nicht zwangsläufig religiös begründet ist. Verbrechen, Liebe, Hass, Gewalt – das zwischenmenschliche Armageddon lauert überall. Untermalt wird das mit düsteren, bluesinfizierten scheppernden Countryklängen. Gerne in Gestalt von Balladen, die sich nach sanftem Start mit flirrenden Gitarren und manchmal kantigen Brüchen („Commandment 1“) zu Midtempo-Rockern aufschwingen. Beseelt und intensiv, doch insgesamt ein wenig lichter und friedvoller gestimmt als vergleichbare Werke von SIXTEEN HORSEPOWER oder WOVEN HAND. Zwei Sänger stehen der Band vor, Slim Cessna selbst und Munly Munly, gelegentlich um einen Chor verstärkt, was gerade in Passagen, die indianischen Beschwörungsritualen gleichen, seine volle Wirkung zeigt („Commandment 5“). Natürlich besteht das Album aus zehn Geboten, biblisch wie es sich gehört. Mit andächtiger Inbrunst vorgetragen, die unweigerlich zu jener Kreuzung führt, an der Robert Johnson seine Seele dem Teufel für den wahren Blues verkaufte. „Frontflip, Backflip, Nothing’s Safe“!

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