- Komödie
NICHTS ZU VERSCHENKEN
Violinist François Gautier ist nicht nur hervorragend in seinem Fach, sondern auch ein Pfennigfuchser, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat. Geld zu sparen verschafft ihm Glückseligkeit – Geld auszugeben dagegen bringt ihn ins Schwitzen und verursacht Panikattacken. Er verwendet unendlich viel Energie darauf, diese Macke zu vertuschen und ein halbwegs normales Sozialleben zu führen. Als jedoch eines Tages ohne Vorwarnung die 16-jährige Laura vor seiner Tür steht und ihm offenbart, dass sie seine Tochter ist, sieht sich der Geizhals mit einer Lawine an Kosten und Problemen konfrontiert. Vor allem, als sich herausstellt, dass Laura eine Idee im Kopf hat, die ihn sehr teuer zu stehen kommen könnte. Zudem bringt die plötzliche und gänzlich unerwartete Zuneigung einer neuen Kollegin, der Cellistin Valérie, nicht nur François’ Gefühlswelt, sondern auch sein Sparkonzept durcheinander. Von wegen, Gefühle kosten nichts … AUS EINEM INTERVIEW MIT FRED CAVAYÉ (REGIE) Das Interessante an NICHTS ZU VERSCHENKEN ist, dass Sie neben dem Hauptthema auch ernstere Themen aufgreifen wie Vaterschaft, Gefühle, Familie. Dadurch bekommt die von Dany Boon gespielte Figur beunruhigende und bewegende Züge. Auch dahin mussten Sie ihn führen. Natürlich, aber ich würde es als offenen und gleichwertigen Austausch beschreiben. Was Dany besonders am Skript gefiel, ist genau das, was diese im Grunde komische Geschichte ins Emotionale führt. Er kannte und schätzte meine Filme, vor allem OHNE SCHULD. Er wusste, dass er sein komisches Talent ausspielen kann und dass die Zusammenführung unserer beiden Universen dem Film zugutekommen würde. Manchmal fehlt Komödien genau das: die Emotionen wirken aufgesetzt – und ich sage das in aller Bescheidenheit. Das Drehbuch von NICHTS ZU VERSCHENKEN dagegen legt Wert auf Wahrheit, und Danys Spiel hat das verstärkt. Die Ausstattung, das Licht und die Kostüme scheinen in Ihrem Film exakt bis ins letzte Detail durchdacht. Das war eine der ersten Diskussionen, die wir mit Eric Jehelmann über die künstlerische Richtung des Films führten. In NICHTS ZU VERSCHENKEN stimmt sogar die Farbe der Mülleimer mit der der Fensterläden in der Siedlung überein. Ich nenne das »Realität +1«: Wir befinden uns in einer realen Welt, in der es so etwas wie eine leichte Verschiebung gibt. Diese Wohneinheit, in der ein Teil der Geschichte spielt, scheint unwahrscheinlich, und doch existiert sie, mit ihren symmetrischen Zwillingshäusern. Apropos Kleidung: Es war ein Schock für meine Kostümbildnerin, als ich ihr sagte, dass Dany nur ein einziges Kostüm brauchen würde, um seinen Comic-Look zu unterstreichen. In aller Bescheidenheit: François Gautier ist für mich eine Mischung aus Tim Burton, Jacques Tati und Mr. Bean.