NACH DEM URTEIL  - Kino Ebensee NACH DEM URTEIL  - Kino Ebensee
  • Drama
So, 18.11.18 20:00 Uhr
Di, 20.11.18 20:00 Uhr
Do, 22.11.18 20:00 Uhr
Fr, 23.11.18 20:00 Uhr
FR 2017, 94 min, DF, R: Xavier Legrand, K: Nathalie Durand, D: Léa Drucker, Denis Ménochet, Thomas Gioria, Mathilde Auneveux, Mathieu Saikaly, Florence Janas

NACH DEM URTEIL

Packendes Drama und intensiver Thriller um einen Scheidungsstreit, der zum Alptraum wird.

Miriam ist fassungslos, als das Gericht ihrem unberechenbaren Ex-Mann Antoine das Besuchsrecht für den gemeinsamen Sohn Julien zuspricht. Von nun an soll der 11-Jährige jedes zweite Wochenende bei seinem Vater verbringen. Die Besuche bei Antoine werden für Julien zur Tortur. Während Miriam daheim krank vor Sorge wartet, setzt Julien alles daran, seinen um Annäherung bemühten Vater nicht zu provozieren. Aber ist Antoine wirklich ein Pulverfass? Mit einer bedrohlichen Intensität zieht Xavier Legrands ergreifender Beziehungsthriller den Zuschauer völlig in seinen Bann. Für sein Spielfilmdebüt erhielt der Regisseur eine Oscarnominierung.

AUS EINEM INTERVIEW MIT DEM REGISSEUR Wie bereits in Ihrem Kurzfilm AVANT QUE DE TOUT PERDRE behandeln Sie in Ihrem Langfilmdebüt ein soziales Drama – häusliche Gewalt – auf eine Weise, die für das Publikum große Spannung erzeugt. NACH DEM URTEIL stellt Angst in den Mittelpunkt. Die Angst, die von einem Mann ausgeht, der bereit ist, alles zu tun, um wieder mit seiner Frau zusammenzukommen, die seinem gewalttätigen Verhalten entkommen und ihn verlassen will. Antoine, gespielt von Denis Ménochet, ist eine konstante Bedrohung für sein Umfeld. In seiner Gegenwart sind alle angespannt; dabei sieht er nur seinen eigenen Schmerz und würde alle manipulieren, einschließlich seiner Kinder. Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt wurden, wie jene, die Léa Drucker darstellt, sind immer in erhöhter Alarmbereitschaft. Sie wissen, dass Gefahr überall und jederzeit lauert, dass niemand sicher ist. In Frankreich stirbt alle zweieinhalb Tage eine Frau infolge häuslicher Gewalt, und auch wenn die Medien darüber berichten, bleibt das Thema weitgehend tabu. Betroffene haben Angst davor, sich zu äußern, Nachbarn und Familienmitglieder sagen nichts, weil sie sich nicht in die Beziehung eines Paares einmischen wollen. Es herrscht große Geheimhaltung. Ich wollte es nicht angehen wie irgendein tagesaktuelles Thema. Wie bereits in AVANT QUE DE TOUT PERDRE wollte ich das öffentliche Bewusstsein für diese Krise durch die Macht des Kinos stärken. Jene Macht, die mich schon immer fasziniert hat, die von Hitchcock, Haneke oder Chabrol. Die Art von Kino, das den Zuschauer einbezieht, in dem mit seiner Intelligenz und seinen Nerven gespielt wird.

zurück zur Liste