Maikäfer Flieg (Ö 2016)  - Kino Ebensee
  • Deutschsprachige Fassung
Do, 21.04.16 20:00 Uhr
Fr, 22.04.16 20:00 Uhr
So, 24.04.16 20:00 Uhr
Di, 26.04.16 20:00 Uhr
Österreich 2016
Regie: Mirjam Unger
Kamera: Eva Testor
DarstellerInnen: Zita Gaier, Ursula Strauss, Gerald Votava, Paula Brunner, Krista Stadler, Heinz Marecek
Länge: 109 min.

Maikäfer Flieg (Ö 2016)

Verfilmung des gleichnamigen autobiografischen Romans von Christine Nöstlinger

Wien 1945: Das Ende des Zweiten Weltkriegs und die Zeit der russischen Besatzung, gesehen mit den Augen der neunjährigen Christine. Ausgebombt und mittellos kommt sie mit ihrer Familie in einer noblen Nazi-Villa in Neuwaldegg unter. Nach der Kapitulation der deutschen Soldaten quartieren sich die Russen im Haus ein. Alle fürchten sich vor den als unberechenbar geltenden russischen Soldaten. Nur Christine nicht.
Regisseurin Mirjam Unger behält in ihrer Adaption des autobiografischen Romans »Maikäfer, flieg! Mein Vater, das Kriegsende, Cohn und ich« von Christine Nöstlinger sowohl die inhaltliche Struktur als auch die Perspektive der neunjährigen Christine bei. Derart kann auch sie permanent zwischen Tragik und Komik changieren, ohne dabei das eine oder andere zu forcieren. Christines Beobachtungen sind flink, humorig und in ihrer trotzigen Naivität sehr weitsichtig. So muss Krieg gewesen sein, so lapidar im Alltag, so stechend im Bauch, so lustig, weil man an einem Wundertag den Teller ablecken durfte, ohne geschimpft zu werden, falls es einmal doch etwas Gutes zu Essen gab.
Es fällt heutzutage schwer, sich eine Kindheit im zertrümmerten Wien der 1940er-Jahre vorzustellen. Wie viel der Alltag einer Kinderseele damals zugemutet hat, wie viele Gefahren und wie wenig Verständnis es gab, aber auch wie viel unbeugsamen Willen für ein besseres, würdiges Leben und wie viel Sinn für Humor – davon handelt der autobiografische Roman von Christine Nöstlinger. Filmemacherin Mirjam Unger bringt die ebenso berührende wie beinharte Vorlage authentisch und liebevoll auf die Leinwand: als spannend-humorvolle Geschichte einer Kindheit, als Porträt einer Zeit des (buchstäblichen) Umbruchs – und nicht zuletzt als Hommage auf eine der größten österreichischen Autorinnen.

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