DER VORNAME  - Kino Ebensee
  • Komödie
So, 13.01.19 20:00 Uhr
Di, 15.01.19 20:00 Uhr
Do, 17.01.19 20:00 Uhr
DE 2018, 91 min, OdF, R: Sönke Wortmann, K: Jo Heim, D: Justus von Dohnányi, Florian David Fitz, Caroline Peters, Christoph Maria Herbst, Janina Uhse, Iris Berben

DER VORNAME

Amüsant-entlarvende Gesellschaftskomödie über ein Abendessen im Freundes- und Familienkreis, das zum handfesten Streit über Kindererziehung, Jugendfreundschaften und Liebesbeziehungen ausartet.

Es hätte ein wunderbares Abendessen werden können, zu dem Stephan und seine Frau Elisabeth in ihr Bonner Haus eingeladen haben. Doch als Thomas verkündet, dass er und seine schwangere Freundin Anna ihren Sohn Adolf nennen wollen, bleibt den Gastgebern und dem Familienfreund René bereits die Vorspeise im Hals stecken. Man faucht einander Wahrheiten ins Gesicht, die zugunsten eines harmonischen Zusammenseins besser ungesagt geblieben wären. Starke Egos geraten aneinander, Eitelkeiten werden ausgespielt, und der Abend eskaliert: Die Diskussion über falsche und richtige Vornamen geht in ein Psychospiel über, bei dem die schlimmsten Jugendsünden und die größten Geheimnisse aller Gäste lustvoll serviert werden.

PRODUKTIONSNOTIZ „Nomen atque omen“, schrieb der römische Dichter Titus Maccius Plautus in seiner Komödie „Persa“. Der Volksmund machte daraus „Nomen est omen“ und meinte damit, dass ein Name sehr wohl eine Person oder eine Sache treffend kennzeichnen kann, frei nach dem Motto: Der Name ist Programm! Und so schrieb auch der deutsche Aphoristiker Wilhelm Schwöbel: „Am Vornamen der Kinder erkennt man den Geist der Eltern.“ Alle Lehrer, die den Satz „Kevin ist kein Name, sondern eine Diagnose“ prägten, dürften Schwöbel unumwunden zustimmen. Eine Studie der Universität Oldenburg besagt, dass Lehrer beim beliebtesten Jungennamen des Jahres 1991, nämlich Kevin, schnell einen verhaltensauffälligen Schüler aus einem kulturfernen Haushalt erwarten. Was würden diese Lehrer, aber auch der Rest der Gesellschaft wohl sagen, wenn ein Kind im frühen 21. Jahrhundert den Namen Adolf erhielte? Adolf – wie der Diktator und Nationalsozialist Adolf Hitler, der sechs Millionen Juden umbringen ließ und den Zweiten Weltkrieg mit 50 Millionen Todesopfern anzettelte. Diese ungewöhnliche und dennoch legitime Frage stellten sich die französischen Autoren und Regisseure Alexandre de la Patellière und Matthieu Delaporte. Die unterschiedlichen Antwortmöglichkeiten auf die Frage, ob man ein Kind Adolf nennen soll, ließen sie in ihr Theaterstück „Le Prénom“ einfließen. Das feierte 2010 in Paris Premiere, war ein großer Erfolg und wurde kurz darauf verfilmt, ebenfalls von De la Patellière und Delaporte. Für Sönke Wortmann schloss sich durch dieses Filmprojekt ein Kreis: „Ich stieß schon früh durch den französischen Film auf das gleichnamige Theaterstück und überlegte ernsthaft, es auf einer deutschen Bühne zu inszenieren. Ich mochte die genialen Dialoge und die Dramaturgie, bei der sich ein harmonisches Abendessen zum absoluten Desaster entwickelt. Leider kam ich zu spät, denn das Residenztheater in München hatte das Stück gerade auf seinen Spielplan gesetzt.“ Entsprechend schnell sagte Sönke Wortmann zu, als ihm 2017 die Regie für den Kinofilm DER VORNAME angeboten wurde: „Ich hatte ohnehin das Gefühl, dass der Film noch besser nach Deutschland passt als nach Frankreich, weil der Name Adolf nun einmal sehr eng mit der deutschen Geschichte verbunden ist.“

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