DIE HÖLLE  - Kino Ebensee
  • Deutschsprachige Fassung
So, 12.03.17 20:00 Uhr
Di, 14.03.17 20:00 Uhr
Do, 16.03.17 20:00 Uhr
Sa, 18.03.17 20:00 Uhr
AT/DE, 2016, 100 min, OdF, R: Stefan Ruzowitzky, K: Benedict Neuenfels, D: Tobias Moretti, Robert Palfrader, Violetta Schurawlow, Sammi Sheik, Friedrich von Thun, Stefan Pohl

DIE HÖLLE

Ein irrer Serienkiller macht Jagd auf eine türkisch-stämmige Taxifahrerin, doch die weiß sich zu wehren. Özge chauffiert mit ihrem Taxi Besoffene und andere Verhaltenskreative durch die Nacht. In ihrem Bauch hat sie mindestens so viel Wut wie Travis Bickle, der »Taxi Driver« aus dem gleichnamigen Scorsese-Film. »He du Arsch, das is ka Parkplatz!« schreit sie einem Halbstarken entgegen, dessen Auto eine Straße versperrt; kurz bevor ihr Knie auf sein Gesicht trifft. Eine harte Nacht, die noch härter wird, als Özge zufällig Zeugin eines Mordes im Nachbarhaus wird:

Das Opfer, eine Prostituierte, wurde regelrecht hingerichtet. Und der Mörder hat Özge gesehen. Personenschutz erhält die junge Frau allerdings keinen: Der ermittelnde Kommissar Christian Steiner behandelt diesen Fall wie alle anderen mit einer Mischung aus urösterreichischer Wurstigkeit und einer fetten Prise Chauvinismus. »Ist das Türkenboxen eigentlich lustig?« fragt er Özge und zeigt auf ein Poster der Thai-Box-Schule, in der sie sich abreagiert und die von ihrem Ex Ilhan betrieben wird. Ihm vertraut Özge immer noch. Genau wie ihrer Cousine Ranya, die ihren deutlich älteren Ehemann Samir an der Nase rumführt und auch sonst gern feiert, bis die Wände wackeln. Helfen kann ihr allerdings niemand, schon gar nicht wenn eines Nachts der Mörder bei ihr im Taxi sitzt, ein blitzendes Messer zückt und Özge nach langem Kampf und spektakulärer Verfolgungsjagd gerade noch einmal mit dem Leben davon kommt. Je tiefer sich das Grauen in ihr Leben hinein gräbt, desto schneller zerrt es Özges eigene, ganz private Hölle ans Tageslicht... Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky (ANATOMIE, DIE FÄLSCHER) inszeniert mit DIE HÖLLE einen knüppelharten, urbanen Thriller, der soziale Brennpunkte von Alltagsrassismus über Kindesmissbrauch hin zu religiösem Fanatismus ohne falsche Betroffenheit verhandelt. Scharfkantig geschrieben von Martin Ambrosch (DAS FINSTERE TAL) und fantastisch fotografiert von Benedict Neuenfels steht im Zentrum eine der facettenreichsten und spannendsten Frauenfiguren des jüngeren österreichischen Kinos. An ihrer Seite agiert ein Ensemble in Höchstform: Star-Akteure wie Tobias Moretti, Friedrich von Thun und Robert Palfrader tänzeln neben Jung-Talenten wie Violetta Schurawlow, Murathan Muslu und Verena Altenberger über dieses Pulver-Fass von einem Film. Fest steht: Diese Hölle vergisst man so schnell nicht wieder.

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